Wer umzieht, muss gewöhnlich eine Mietkaution in Höhe von drei Nettokaltmieten an seinen Vermieter zahlen. Für Letzteren ist die Kaution eine essentielle Absicherung, für den Mieter ist sie hingegen eine zusätzliche Belastung des durch die übrigen Umzugskosten schon arg gebeutelkten Budgets. Nicht zuletzt aus diesem Grund können viele Mieter die Kautionssumme nicht mehr aus eigenen Ersparnissen bestreiten. Um die gewünschte Wohnung letztendlich doch noch zu bekommen, suchen viele Mieter deshalb nach einer Finanzierungsmöglichkeit.
Hierfür gibt es verschiedene Lösungsansätze. Die verschiedenen Möglichkeiten unterscheiden sich hinsichtlich der Kosten sowie den Vertrags- und Rückzahlungsmodalitäten.
Vielen Mieter entscheiden sich für die vermeintlich einfachste Lösung, den Dispokredit. Hierfür muss kein zusätzliche Vereinbarung mit der Bank geschlossen werden. Bis zur vereinbarten Kreditlinie kann der Kontoinhaber frei verfügen. So bequem die Dispofinanzierung auch ist, so tückisch ist sie hinsichtlich der Kosten. Der Kontoinhaber muss hier mit Zinsen in zweistelliger Höhe rechnen. Wer den Saldo nicht spätestens zum Monatswechsel zurückzahlen kann, sollte aufgrund eines möglichen Verschuldungsrisikos durch den Dispo auf dessen Nutzung verzichten.
Der klassische Kleinkredit wird über eine feste Laufzeit abgeschlossen, die meist zwischen 12 und 36 Monaten liegt. Die Rate setzt sich aus Zins und Tilgung zusammen, weshalb die monatliche Belastung für den Mieter je nach Kreditsumme recht hoch werden kann. Viele Banken lassen sich bei kleineren Kreditsummen die Vertragskosten gut bezahlen, was die Kreditrate zusätzlich verteuert.
Eine innovative und genau auf diese Problematik zugeschnittene Lösung bietet die Mietbürgschaft (auch Mietkaution-Bürgschaft genannt). Bei der Mietbürgschaft handelt es sich um eine Alternativlösung zur Barkaution, bei der die Sicherheitsleistung an den Vermieter von einer Versicherung oder Bank übernommen wird. Der Mieter zahlt dafür eine günstige jährliche Prämie, seine Barmittel kann er hingegen behalten und anderweitig verwenden. Die Kosten für die Bürgschaftslösung beginnen derzeit bei 3,5% (Anbieter-Abhängig). Deshalb bestehen erhebliche Kostenvorteile im Vergleich zu Dispokredit und Kleinkredit. Auch in Sachen Laufzeit bietet die Bürgschaftsfinanzierung Vorteile. Der Vertrag besteht nur so lange er tatsächlich benötigt wird. Der Mieter kann die Mietbürgschaft jederzeit kündigen, eine zu viel gezahlte Prämie wird Taggenau abgerechnet.
Während bei einem Ratenkredit monatlich Zins und Tilgung an die Bank abgeführt werden müssen, ist bei einer Mietbürgschaft nur ein günstiger Jahresbeitrag an die Kautionskasse oder Bürgschaftsbank zu zahlen. Beim klassischen Kredit ist meist eine Bindung an den Kreditvertrag über mehrere Jahre notwendig. Die Mietkautionsbürgschaft hingegen kann jederzeit gekündigt, und an die Kautionskasse oder Bank zurückgeben werden. Auch von der Kostenseite betrachtet ist in jedem Fall die Mietbürgschaft vorzuziehen. Der Ratenkredit und erst recht der Dispokredit schlagen mit wesentlich höheren Kosten zu Buche.
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